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Ausflugsempfehlung Templin und Umgebung

Das gegenwärtig sonnige Wetter ruft ja förmlich nach Ausflugsempfehlungen. Wie wäre es einmal mit Templin und Umgebung?

Templin war lange bei mir abgespeichert als Kleinstadt, die soooo sehr interessant nun auch nicht war. Nun gut, einen geschlossenen Stadtmauerring  gab es … Wir haben Templin dann vor ein paar Jahren aus einer ganz anderen Perspektive neu entdeckt. Auf der Suche nach einem Quartier für ein Treffen im Freundeskreis folgten wir einem Hinweis in der Berliner Zeitung auf eine etwas besondere Unterkunft, der Pension Wiesenhof. Die Inhaber, das Ehepaar Heussen, siedelte vor Jahren  aus Namibia nach Deutschland um und erfüllt sich hier den Traum einer besonderen Gastlichkeit an einem idyllischen Ort.

 

Außen noch uckermärkisch, innen schon etwas mehr afrikanisch, so präsentiert sich der „Wiesenhof“

 

Die Lage am Templiner Kanal, die Ausstattung der über einen Hektar großen Anlage und der Service der Pension sind auf der Webseite bestens beschrieben und bebildert, so dass dies hier nicht noch besonders hervorgehoben werden muss. Betonen möchte ich jedoch die selbst mehrfach erlebte Freundlichkeit der Gastgeber, für die das Wohl der Urlauber im Mittelpunkt steht und die mit viel Kreativität ein sehr angenehmes Ambiente geschaffen haben. Selbstredend kommt die schöne der Natur der Uckermark bei den Ausflugsempfehlungen nicht zu kurz.

 

Und so gelangten wir nach Annenwalde (Gemeindeteil von Densow, zugehörig zur Stadt Templin) Über die interessante Geschichte des Ortes Annenwalde informiert Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Annenwalde. Nach der Wende entwickelte sich der Ort mit einer alten Glashütte im Zentrum mehr und mehr zu einer Künstlerkolonie. Die Betreiber der jetzigen Glashütte (https://glashuette-annenwalde.de) engagieren sich nicht nur für ihr besonderes Handwerk, sondern setzen ihre Kraft auch zur Gestaltung des ganzen Ortes ein. Der ehemalige Gutspark wurde zum weiträumigen Skulpturenpark. Es gibt sogar einen Weinberg am Densow-See; für die Trauben haben sich auch schon die Waschbären sehr interessiert und zur Verkostung der vergorenen Traubenlädt eine Besenwirtschaft ein. Schnell kommt man mit dem Künstlerpaar Kothe, Inhaber der Glashütte, ins Gespräch. Man erfährt, welch hochrangige Staatsgäste hier bereits die Kartoffelsuppe der Hausherrin lobten und wie durch die Schaffung von „gläsernen“ Familienwappen und Sonnenuhren der ganze Ort eine besondere Note erhält. Man kann sich im Atelier selbst an der Gestaltung gläserner Objekte versuchen (sogar Kurse dazu buchen) oder im zugehörigen Shop begehrte Objekte käuflich erwerben.

Nach all den Informationen ist dann auch für Erholung gesorgt, entweder im zugehörigen kleinen Café oder im Landgasthof „Kleine Schorfheide“, der ebenfalls sehr zu empfehlen ist. Der Verdauungsspaziergang durch den Ort führt an weiteren Ateliers ansässiger Künstler (Steinmetzarbeiten, Keramik, Holzgestaltung)  vorbei zur Schinkelkirche. Bei einer sehr sachkundigen Führung durch Frau Kothe erfuhren wir von vielen Restaurierungsarbeiten, die der Kirche ihr heutiges Aussehen gaben. Sogar Richard von Weizsäcker spendete Geld für diese Kirche. Da der Kirchenbau keinen Turm (die Glocken stehen neben der Kirche) hat, habe ich zunächst keine großen Erwartungen an den Innenraum gehabt, muss aber sagen: Im lichten Kirchenraum herrscht eine sehr angenehme  Atmosphäre. Neben den kirchlichen Aktivitäten gibt es ein umfangreiches Kulturangebot.

 

Ein weiteres Kleinod unter den Kirchenbauten der Uckermark ist das nahe gelegene „Kirchlein im Grünen“ in Alt Placht.

Diese Fachwerkkirche war zu DDR-Zeiten dem Verfall preisgegeben und sollte abgerissen werden. Nach der Wende hat sich ein Förderverein unter maßgeblicher Initiative von Pfarrer Kasner, dem Vater der Bundeskanzlerin, um den Wiederaufbau gekümmert. Die Kirche gehört heute zum Pfarrsprengel Lychen und bietet neben den Gottesdiensten ebenfalls ein vielfältiges kulturelles Programm.

Den Auftritt unseres  Ökumenischen Kirchenchores Basdorf in dieser besonderen Kirche zum Johannisfest in diesem Jahr hat leider die Corona-Pandemie vereitelt. Hoffen wir, dass dieser Termin bald nachgeholt werden kann und sich neben unserem Chor viele Besucher unseres Sprengels voll Neugier und Interesse auf den Weg in die Uckermark machen. Wen Künstlerdorf und alte Stadtmauern nicht sehr locken, der findet sicher im Naturschutzgebiet „Kleine Schorfheide“ ausreichend Wanderwege und Beobachtungsmöglichkeiten.

 

Gute Erholung und interessante Eindrücke wünscht

Sybille Gruska