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Der Johannistag

Der Johannistag, auch als Johannestag oder Johanni bekannt, wird am 24. Juni gefeiert. Der Johannistag erinnert an die Geburt Johannes des Täufers und steht auch in Verbindung mit der Sommersonnenwende am 21. Juni. Johannes der Täufer hat durch seine Predigten zur Buße gerufen. Seine Taufe war Zeichen der Umkehr.

Fast alle christlichen Kirchen feiern diesen Tag. Das Datum der Geburt Johannes’ des Täufers wurde nach Angaben im Lukasevangelium (1,26–38 ) errechnet, nämlich drei Monate nach Maria Verkündigung und sechs Monate vor Christi Geburt, Weihnachten.

Da der 24. Juni, also der Johannistag, nicht immer ein Sonntag ist, an dem ein Gottesdienst stattfindet, wird gerne ein nahegelegener Sonntag als Johannisfest ausgewiesen. Die Farbe der Antependien wird zu diesem Fest auf Rot gestellt und Lieder und Lesungen sind andere als üblich. Jesus Christus, seine Mutter Maria und Johannes der Täufer sind die einzigen, bei denen außer dem Sterbetag auch der Geburtstag gefeiert und in der katholischen Kirche als Hochfest begangen wird.

 

Der Bezug auf den längstenTag (und auch auf den kürzesten des Jahres = Wintersonnenwende)  ist der demütige Spruch des Johannes hinsichtlich des kommenden Christus. Johannes verkündigt nicht sich selbst, sondern verweist auf Christus: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Joh 3,30).

Auf der nördlichen Halbkugel steht zur Sommersonnenwende die Sonne über dem nördlichen Wendekreis.  Daraus resultiert der längste Tag und die kürzeste Nacht, denn der größere Teil der täglichen Sonnenbahn liegt oberhalb des Horizontes. Nach der Sommersonnenwende nehmen die Tage ab und nach der Wintersonnenwende wieder zu. Die Schöpfung auf der Nordhalbkugel unterstreicht also die Aussage des Johannes.

Es existieren viele Bräuche rund um den Johannistag. Zu diesen zählen insbesondere das Anzünden eines Johannisfeuers in der Nacht vor dem Johannistag sowie der Tanz um das Feuer oder der Sprung darüber. Das Johannisfeuer steht als Symbol für die Sommersonnenwende und wird auch Sonnen(wend)-feuer genannt. Oft wird eine Johanniskrone aus Zweigen und Blumen geflochten, die teils am Dorfplatz aufgehängt wird. Dies findet man sehr ausgeprägt in den skandinavischen Ländern. In Deutschland gibt es regional unterschiedliche Bräuche, das Anzünden eines Feuers scheint jedoch ein umfassender Brauch zu sein.

Symbolik am Bodden: Hier ist das Johannisfeuer noch  klein; es muss wachsen. Die Sonne hingegen nimmt ab; taucht alles in goldenes Licht.

 

Der Johannistag gilt in der Landwirtschaft außerdem als eine Art Stichtag, der Wettervorhersagen ermöglicht. Das schlägt sich in vielen Bauernregeln nieder: „Vor dem Johannistagman Gerst und Hafer nicht loben mag“ oder "Johanni trocken und warm, macht den Bauern nicht arm." Die Sommersonnenwende bedeutet auch das Ende der Schafskälte, eines häufigen Kälteeinbruches im Juni. Bei einigen Feldfrüchten wird die Ernte beendet (Rhabarber, Spargel) für andere beginnt die Reife und Erntesaison. Das gilt insbesondere für Getreide und Wiesengräser. Auf einem Bauernhof groß geworden, ist mir die Regel, dass keine Wiese vor Johanni gemäht wird, noch sehr lebhaft in Erinnerung. Diese Regel hat bis heute ihre Bedeutung, denn sie kommt unserem Anliegen, nicht durch zu frühes und zu häufiges Mähen die Artenvielfalt der Pflanzen und Insekten zu schmälern, sehr entgegen. Rund um den Johannistag blüht auch meist das Johanniskraut und die Johannisbeere sollte zu diesem Zeitpunkt erntereif sein. Die Glühwürmchen, auch als Johanniskäfer bekannt, leuchten in der Zeit um die Johannisnacht am intensivsten.Oft wird auch den Blumen und Blüten, die um diese Zeit gepflückt werden, besondere Heilkraft nachgesagt. Sie sollen auch Glück und Liebe garantieren.

 

In diesem Sinne wünsche ich allen einen blütenreichen, schönen Johannistag bei bester Gesundheit

 

Sybille Gruska