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Die mittelalterliche Ortsgeschichte der Region

Im Verlauf der hochmittelalterlichen Landnahme durch deutsche Fürsten kam es zur Bildung von feudalen Grundherrschaften auch im Umfeld der Märkischen Eiszeitstraße. Ab dem 12. Jahrhundert kamen auch Kleinadlige und unfreie Ministerialen ins Land, die den Askaniern Heeresfolge leisteten. Sie wurden für ihre Dienste mit Ritterbesitz belehnt. Das deutsche Lehnrecht sah vor, dass die ansässigen Erbbauern Abgaben und Dienste an das Rittergut entrichten mussten. Im Mittelalter nahmen auch die Klöster an der Besiedlung des Barnims teil. Das Zisterzienserkloster Lehnin wurde 1180 von Markgraf Otto gegründet und erhielt ab 1217 von Markgraf Albrecht II. Landbesitz im südlichen Barnim (heute Münchehofe und Straußberg). Diese Besitztümer wurden jedoch bei den Markgrafen wieder eingetauscht. Die Markgrafen Johann I. und Otto III. verkauften den Mönchen im Jahr 1242 die Dörfer Bredewisch und Wandlitz und die Hälfte des Dorfes Stolzenhagen. Die andere Hälfte des Dorfes Stolzenhagen erwarb das Kloster im Jahr 1244 und 1288 in Klosterfelde und Umgebung noch einmal 39 Hufen Land. Ein Hufe – abgeleitet vermutlich vom Begriff (Bauern)-Hof – belief sich durchschnittlich auf 50-60 Morgen (1 Morgen= 0,4047 ha) je nach Güte des Ackers.

Die Rechte am Dorf Basdorf teilte sich das Kloster im Jahre 1375 zwar noch mit dem Besitzer des Schlosses in Biesenthal, besaß aber bereits die ganze Pacht und das hohe Gericht. 1476 kaufte das Kloster dann auch die restlichen Rechte und besaß ab diesem Zeitpunkt das gesamte Dorf.
In den folgenden Jahren rundete das Kloster seinen Besitz ab. Die Güter reichten in dieser Zeit von der Umgebung rund um den Wandlitzsee einschließlich Klosterfelde über Basdorf bis Schönerlinde, Mühlenbeck, Summt und Schildow. Weitere Klosterdörfer waren Wandlitz, Stolzenhagen und Zehlendorf. Auf den Klostergütern wurden vorwiegend landwirtschaftliche Produkte erwirtschaftet, mit denen die Mönche regen Handel trieben.

An der „Uckermärkischen Straße“ auf der Feldmark Altenhof (heute Schönwalde) errichteten die Mönche einen mit Laienbrüdern besetzten Wirtschaftshof. Von hier aus wurde der Landbesitz des Klosters in der Umgebung von Schönerlinde und somit auch das Dorf Basdorf verwaltet. Dieser recht ansehnliche Hof lag an einer viel befahrenen Landstraße und bot auch den Fürsten und ihrem Gefolge Unterkunft. Der Hof wurde vermutlich im Dreißigjährigen Krieg vollständig zerstört.
Nachdem die Dörfer Mühlenbeck und Summt im Jahre 1477 in den Besitz des Klosters übergegangen waren, richteten die Zisterzienser ihren Zentralhof für die gesamten Besitzungen des Klosters im Barnim in Mühlenbeck ein. Die Aufgaben des Hofmeisters bestanden darin, die Abgaben der Klosterdörfer zu sammeln und sie an das Kloster abzuführen.
Der gesamte Klosterbesitz wurde nach der Reformation 1542 säkularisiert, das heißt, in das Eigentum des Kurfürsten überführt. Die Dörfer unterstanden anschließend dem kurfürstlichen Amt Mühlenbeck, später den Ämtern in Liebenwalde bzw. Oranienburg. Mit der Agrarreform im 19. Jahrhundert endete diese Besitzfolge. Die Ablösung der Bauern von der Gutsuntertänigkeit wurde hier eingeleitet.

Letzte Änderung am: 01.07.2021