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Aktuelle Fotos vom Innenraum der Zühlsdorfer Kirche

Fotograf war Reinhard Musold von der Fotogruppe Sichtweisen - Klicken = Vergrößerung

Die Zühlsdorfer Kirche - Ein geschichtlicher Überblick

Text: Christiane Ziller (mit fachlicher Beratung des Historikers Jan Feustel †)
Fotos: Christiane Ziller

Der bis heute erhaltene Kirchenbau ist für seine Entstehungszeit (wilhelminische Ära!) wegen seiner Schlichtheit äußerst ungewöhnlich. Verputzte Ziegelmauern, ein Saal auf rechteckigem Grundriss, ein Walmdach und ein recht gedrungener Turm, dessen Mauerwerk nur bis Dachfirsthöhe des Schiffes reicht. An jeder Längsseite gibt es drei schmucklose Rundbogenfenster, zwei an der Ostseite hinter dem Altar.

 

Die Entstehungszeit des Altarkreuzes im typisch lutherischen Stil ist unbekannt. Es steht auf einem hölzernen Tisch anstelle eines steinernen Altars. Diese Altartische sind wiederum typisch für den Stil der Reformierten.

 

Bei Schalldeckel und Kanzel sind sich die Gelehrten bei der Datierung nicht einig. Sicher ist nur: der Schalldeckel stammt aus der alten Kirche (vmtl. 18. Jhdt.), die Kanzel ist ein am Original orientierter Nachbau von 1910.

 

Die Orgel (Lütkemüller/Wittstock), die erst 1882 in der alten Kirche eingebaut worden war, wurde in den Neubau mit hinüber genommen. Den Orgelab- und -aufbau bekam die Zühlsdorfer Gemeinde geschenkt, und zwar von der Kirche Rosenthal.

 

Innen ist der Saal schmucklos, dafür weit und licht. Die Wände sind einfach geweißt, die Decke bildet ein hohes hölzernes Tonnengewölbe mit Zugankern in matten Grüntönen. Die grau-beige gestrichene, wenig verzierte Empore auf der Westseite trägt die nicht mehr bespielbare Blasebalgorgel sowie seit 2003 die neue Computerorgel.

 

Der Kronleuchter aus Messing stammt ebenfalls aus der alten Kirche, er soll ehemals vom Bauern August Henning gestiftet worden sein.

 

Datierungsdifferenzen gibt es beim sogenannten „Pastorenstuhl“ links vom Altar. Vermutlich ist es ein Nachbau von 1910, für dessen Krone die barocken Verzierungen (Knorpelornamentik, üblich in der 2. Hälfte des 17. Jhs.) des ehemaligen originalen Pastorenstuhls wieder verwendet worden seien. Gegenüber soll im Altbau ein ähnliches Gestühl für die Bauern des Dorfes gestanden haben. Dessen Verbleib ist unbekannt.

Letzte Änderung am: 01.07.2021