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Kantorei Wandlitz

Gabriel Faurés Requiem und a-capella-Werke aus mehreren Jahrhunderten

In dem Himmel allzeit

Die Kantorei Wandlitz unter der Leitung von Katharina Tarján bringt Gabriel Faurés friedvolles, zuversichtliches Requiem und a-cappella-Werke aus mehreren Jahrhunderten am 19. November, 16 Uhr in der Ev. Stadtkirche Biesenthal und am 26. November, 16 Uhr, in der Christophoruskirche Siemensstadt zur Aufführung.

Zu den schönsten und liebevollsten Requien, die bis heute in großen und kleinen Konzertsälen und Kirchen überall auf dieser Welt aufgeführt werden, gehört das von Gabriel Fauré. Es nimmt innerhalb der geistlichen Kompositionen des französischen Meisters eine Schlüsselposition ein.

"So sehe ich den Tod:" schrieb Gabriel Fauré 1902 über sein Requiem, "als eine freudvolle Erlösung, eine Erwartung von Glückseligkeit jenseits des Grabes, nicht als eine schmerzvolle Erfahrung." Das Requiem war kein Auftragswerk wie viele der berühmt gewordenen Totenmessen großer Komponisten. Fauré schrieb es 1887 gewissermaßen zum eigenen Gebrauch. Zu dieser Zeit war er Kapellmeister in der Kirche La Madeleine in Paris und musste den zur Kirche gehörenden Knabenchor bei Beerdigungen und Totenämtern dirigieren und die Orgel spielen. Nach all den Jahren in diesem Amt war Fauré der bekannten, viel gespielten Literatur überdrüssig und wollte mit seinem Requiem etwas anderes schreiben. Zur Uraufführung nutzte er die Beerdigung eines angesehenen Architekten in Madeleine. Im Anschluss an die Aufführung fragte ihn der Vikar, von wem das Stück denn gewesen sei. Fauré gab zu, dass es seine Komposition war, woraufhin der Vikar antwortete, dass er von solchen Experimenten besser lassen solle, das Repertoire der Madeleine sei reich genug, man bräuchte sein Stück nicht. Zum Glück ließ Fauré „solche Experimente“ nicht sein. Schon kurz darauf kam es zur offiziellen Uraufführung und bereits zu Faurés Lebzeiten wurde es ein viel gespieltes Werk. „Dieses Requiem ist“, so der Biograph Emilie Vuillermoz, „das Werk eines Ungläubigen, der den Glauben anderer Menschen achtet…Von den liturgischen Texten behält Fauré nur die bei, die den Charakter eines Gebets, einer flehenden Bitte haben, eines Blicks, der zum Himmel gerichtet ist, nicht zur Hölle.“ Bereits im Oktober 1901 frohlockt Fauré: „Ich werde noch ein bekannter Komponist werden. Mein Requiem wird in Brüssel und in Nancy, in Marseille und in Paris gespielt“. Nun also in Biesenthal und Berlin. Es erklingt in der kleinen, aber feinen Fassung für Chor, Sopran (Ada Belidis), Bariton (Bert Mario Temme) und Orgel (Susanne Plietzsch).

Die tröstliche Vorstellung vom Tod als dem freundlichen Erlöser durchzieht auch die a-cappella-Werke aus verschiedenen Epochen, von Rosenmüllers "Welt ade" bis zu dem Spiritual "All my trials", die außerdem in diesem Nachmittagskonzert zu hören sein werden. Die ausgewählten Stücke geben einen Einblick in das Repertoire der 2009 von Katharina Tarján gegründeten Kantorei Wandlitz. Der musikalische Kosmos der Kantorei umfasst weltliche und geistliche Chormusik, überwiegend Kompositionen in Originalsprache. Die zeitliche und stilistische Bandbreite reicht vom 16. bis zum 21. Jahrhundert, von Renaissance über Gospel bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und eigenen Arrangements. Sie sind herzlich nach Biesenthal oder Berlin eingeladen Das Konzert möge Ihnen - bei aller versöhnlichen Beschreibung des Jenseits - die Freude am Dasein, Hören und Erleben eintragen!

Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.

Sonntag, 19. November 2017, 16 Uhr, Ev. Stadtkirche Biesenthal, Kirchgasse in Biesenthal
Sonntag, 26. November 2017, 16 Uhr, Evangelische Christophoruskirche Siemensstadt, Schuckertdamm 336-340 in Berlin
Kantorei Wandlitz, Leitung: Katharina Tarján, Orgel: Susanne Plietzsch, Sopran: Ada Belidis, Bariton: Bert Mario Temme

Letzte Änderung am: 29.07.2017