Vor einiger Zeit sprach Bischof Stäblein die Worte aus „Diese Kirchenorganisation wird sterben. Aber erst im Sterben wird das Leben sichtbar." Und motiviert von der Klarheit und der Hoffnung die in dieser Botschaft steckten, trug ich diese Worte in den GKR und in die Digitale Kirche. Doch ich erntete nur traurige und deprimierte Blicke, was mich verwunderte.
Nach einem Gespräch gestern kenne ich die Lösung des Problems. Wenn ich den Bischof höre, höre ich: die Organisation, also die EKBO wird sterben. Wenn andere die Worte hören, hören sie „die Kirche wird sterben“.
Um das Wort Kirche zu definieren, beschreibt „Organisation“ nur einen kleinen Aspekt des Begriffshorizontes. Hier geht es um die Verteilung von Ressourcen und Mitarbeitenden und die Struktur von Gemeinde, Kirchenkreis und Landeskirche. „Kirche“ ist mit ihren Werten und Normen beispielsweise nicht nur Organisation, sondern auch Institution.
Als allererstes ist „Kirche“ aber ihrem Namen nach Gemeinschaft. Gemeinschaft mit anderen Menschen und Gemeinschaft mit Gott. Mit unserem Glauben an die Auferstehung kann ich also selbstbewusst sagen, die Kirche wird niemals sterben.
Doch dass menschliche Organisationen immer eine Halbwertszeit haben, hat die Geschichte auch gezeigt. Darum finde ich die Aussage des Bischofs nicht schlimm, sondern freue mich über die Klarheit. Gleichzeitig werden leere Räume auch immer wieder neu gefüllt und mit etwas Vertrauen in Gottes schöpferische Kraft wird das auch schön. Ich hätte kein Problem damit, am Ende derjenige zu sein, der in der Organisation das Licht ausmacht, denn Gott hat das Licht geschaffen, bevor es die Sonne gab - insofern vertraue ich darauf, dass er uns niemals im Dunkeln stehen lässt.